Text: Abteilung Elektromechanik
Von der Velofelge zur Deckenlampe - abteilungsübergreifendes Arbeiten bei Wisli
So schön kann Upcycling sein.
Im Oktober 2024 wandte sich das Zentrum PlenaVita an die Stiftung Wisli mit einer klaren Anfrage: Für die neuen Räumlichkeiten im Glasi-Areal in Bülach wurden besondere Lampen gesucht – funktional, stilvoll und mit einem sozialen Hintergrund. PlenaVita bietet in Bülach moderne Physiotherapie, Ergotherapie und Fitnesstraining mit neuester Technologie an. Die Idee und die gestalterischen Pläne für die Lampen stammten vom Architektenbüro Bakić & Kulstrunk Architekten. Stiftung Wisli wurde mit der handwerklichen Umsetzung beauftragt. Ein Auftrag, der unterschiedliche Kompetenzen und technische Mittel erforderte. Die Umsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit mehrerer Wisli Abteilungen: Elektromechanik (ELME), Werkatelier sowie der Re- und Upcycling Werkstatt (RUW).
Insgesamt sind aus rund 300 Velofelgen 142 Lampen entstanden, die nun im Empfangs- und Trainingsbereich des Zentrum PlenaVita hängen. Die Velofelgen wurden auf einer Holzplatte montiert, welche für die Aufhängung und weitere Befestigungen mit exakt gelaserten Löchern versehen werden musste. Die Bearbeitung erfolgte an der Lasermaschine in Winterthur. Besonders herausfordernd war die Materialwahl für die Schirmelemente. Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene Stoffe getestet, kombiniert und angepasst. Einige Verbindungsstücke zwischen der Velofelge und der Sperrholzplatte wurden zudem im 3D-Druckverfahren in der RUW gefertigt, um eine sichere und zugleich optisch ansprechende Konstruktion zu gewährleisten.
Die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen verlief effizient und lösungsorientiert. Fachpersonal, Teilnehmende der Arbeitsintegration sowie Zivildienstleistende brachten sich in unterschiedlichen Phasen ein – von der ersten Idee über die Materialbearbeitung bis zur Endmontage. "Die Abläufe waren klar strukturiert, und jeder wusste, was zu tun war. Das hat den Unterschied gemacht", so Silvan Brugger Abteilungsleiter Werkstatt, Dienstleistung & IAP.
Ein Projekt dieser Art verlangt sowohl planerisches als auch praktisches Können. Die Kombination aus Kreativität, technischem Verständnis und bereichsübergreifender Koordination ermöglichte es, die Kundenwünsche exakt umzusetzen und den Beteiligten gleichzeitig Raum für eigenes Lernen und Mitgestaltung zu geben. Eine Rückmeldung aus dem Projektteam bringt es auf den Punkt: "Dieses Projekt erfüllt uns mit Stolz. Es war beeindruckend zu sehen, wie engagiert und sorgfältig alle Beteiligten gearbeitet haben. Das Ergebnis lässt sich wirklich sehen und zeigt, was möglich ist, wenn unterschiedliche Kompetenzen zusammenkommen."
Die Lampen bei Plenavita sind damit nicht nur Lichtquellen, sondern auch Ausdruck von Zusammenarbeit, Inklusion und Handwerk. Ein schönes Beispiel dafür, wie sich technische Präzision und soziale Wirkung verbinden lassen.